Wie ist eine Pistenraupe aufgebaut?
Am Beispiel der PB170D.

1. Die Kette

Standardmäßig besteht die Kette einer Pistenraupe aus faserverstärkten Gummibändern, dem Kettenschloß , Alustegen, Spikes, den Spurbügeln, Gegenplatten, Ausräumern und unmengen an Schrauben.


Die Gummibänder gibt es in verschiedenen Breiten. Üblicherweise sind die Löcher mit Hülsen verstärkt. Es gibt Bänder mit unterschiedlich vielen Verstärkungslagen. Teilweise sind die Band-Ränder versiegelt. Im Laufe der Zeit werden die Bänder etwas länger und die Kette muß nachgespannt werden. Um die Kette und die Laufwerke zu schonen werden die Ketten im Sommer entspannt oder sogar abmontiert.


Das Kettenschloß dient zum Schließen der Kette. Oft besteht es aus Drähten oder Blech. Eine durchgehende Schraube macht daraus ein Scharnier. Es gibt aber auch überlappende Bänder, die ohne zusätzliches Schloß verschraubt werden. Schadhafte Bänder können (wenn nur ein kleiner Bereich betroffen ist) durch ein kurzes Stück Gummiband und ein zusätzliches Kettenschloß repariert werden. Ich glaube allerdings, dass so ein Kettenschloß eine Schwachstelle in der Kette ist. Die Kettenschlößer der einzelnen Bänder sind nicht immer an der selben Position auf der Kette.


Die Stege bestehen meist aus stranggepreßten Aluminiumprofilen, vermutlich eine Knetlegierung wie AlMgSi05. Vielfach sind Zacken in die Laufstege gefräst. Die Höhe nimmt nach den Seiten hin meistens ab. 

Die Spikes / Eisgreifer werden auf die Stege geschraubt oder geschweißt. Sie sollen die Traktion auf vereistem Untergrund verbessern. Daneben gibt es meist Platten, die das seitliche Rutschen der Raupen verhindern.


Die Spurbügel halten die Kette auf den Rädern. Sie bestehen aus Alu, Stahl oder Kunststoff und werden von unten auf die Stege geschraubt. Meist greift hier auch das Antriebszahnrad ein.



Mit den Gegenplatten (Alu oder Stahl) werden die Stege auf die Bänder geschraubt. In die Stege werden auch die Ausräumer integriert. Damit wird der Schnee aus der Kette geschafft.

Die Ketten sind unterschiedlich breit. Dabei werden unterschiedlich lange Stege und unterschiedlich viele und breite Bänder benutzt. Die Stege werden auch gerne versetzt angebracht. Die schmalen Ketten sind meist symmetrisch - ragen also vom Rad aus gleich weit nach innen und außen.


In Europa werden meistens Alustege benutzt. In Nordamerika ist der Stahlsteg standart. Die Stahlstege sind oftmals aus dickem Blech gebogen.



Es gibt auch "Sommer-" oder "Gummiketten", die besser für den Einsatz abseits der Skipisten geeignet sind.


Natürlich halten auch diese Ketten nicht ewig. Die Stege (mit Eisgreifern und Seitenstabilisatoren) nutzen sich ab, gerade wenn auf  härterem Untergrund gefahren wird. Die Bänder dehnen sich, müssen nachgespannt, geflickt oder erneuert werden. Die Kunststoffbeschichtung der Zahnräder verschleißt - einzelne Teile brechen heraus. Unter ungünstigen Bedingungen (starker Verschleiß, steiniger Untergrund) können auch die Stege brechen.



Zurück zur Übersicht
Weiter: 2. Die Antriebszahnräder