Der Graupner PistenBully war der Startschuß für mein verrücktes Hobby. Im September 1996 hat sich Dirk Niggemann ein solches Modell gekauft. Begeistert von der unglaublichen Geländegängigkeit habe ich mir etwa ein halbes Jahr später ebenfalls eine solche Raupe gekauft. Beide Raupen wahren gebraucht - der Pistenbully wurde damals schon nicht mehr produziert.
Wir haben die Modellraupen anfangs mit mechanischen Fahrtenreglern (Steller natürlich) betrieben und sind erst später zu elektronischen gewechselt.
Leider hinterließ der rege gebrauch dieser Modelle seine Spuren: Die Ketten brachen an den Bändern und die Lexankarosserie war von den vielen Überschlägen gezeichnet. Ja - wir haben die Modelle nicht geschont.
Bei Graupner waren keine Ersatzketten mehr zu bekommen und die Karosserie war uns zu teuer.
Wir erfuhren von Graupner, das die Raupen von Kyosho-Deutschland produziert wurden - doch dort hat man uns damals auch nicht weitergeholfen.
Somit war Selberbauen angesagt. Die Kette habe ich aus Aluprofilen und Gummibändern zusamengenietet. Die Stege bestehen übrigens nicht aus U-Profilen, sondern aus H-Profilen. Ich habe auf der Unterseite (ich meine in Richtung Rad) die Flanken soweit abgesägt, bis nur noch die Radführung übrigblieb. Die Gummibänder habe ich von einer Rolle mit glasfaserverstärktem Gummi abgeschnitten. Das Material wird im Baubereich zum Abdichten eingesetzt. Auf der Gegenseite habe ich Aluplättchen mit angenietet. Das ganze war extrem mühsam. Ich habe die Bänder mit Sekundenkleber auf den Stegen fixiert (den Abstand der Stege habe ich mit den Rückseiten von Metallbohrern recht präzise eingestellt) und erst dann die Bänder durchbohrt. Zum Bohren der Stege und der Gegenplättchen habe ich eine Schablone (Anschlag) benutzt.

Falls ich mich noch einmal mit dem Kettenbau befasse, werde ich versuchen, auf das Verkleben zu verzichten. Wenn die Stege und die Gegenplatten mit einer exakten Leere gebohrt - und die Bänder mit einer kleinen Lochpfeife präzise gestanzt werden, sollte das eigentlich ganz gut gelingen.

Diese Ketten haben leider nicht wirklich mit den Antriebszahnrädern zusammengearbeitet. Die Stege sind etwas zu breit. Dadurch verklemmt sich die Kette und wird abgeworfen.
Ich war ziemlich enttäuscht - aber vielleicht kann ich die Aluketten für mein BS01 - Projekt noch verwerten.
Für den Graupner PistenBully hat sich zwischenzeitlich eine andere Kettenlösung ergeben: Kyosho produziert die Ketten für den Blizzard in den selben Formen wie beim PistenBully.

Das andere Problem war die Karosserie. Ich habe die Lexankarosserie ausgebeult, geflickt und verstärkt. Dann habe ich sie mit Trennwachs eingestrichen und mit einem Formenharz abgeformt. Von R&G gibt es zu diesem Thema eine sehr gute Anleitung. In der Form habe ich die beiden Karosserien mit Epoxydharz und Glasfasermatten laminiert. Das wahren meine ersten Erfahrungen mit GFK - und mit dem Ergebnis bin ich eigentlich auch ganz zufrieden. Nur als ich damit fast fertig war, kam ich auf die Idee, mir mal so eine Pistenraupe im Original anzusehen. Das hat mich dann endgültig zu dieser "Leidenschaft Pistenraupe" und damit zu dieser Homepage gebracht. Ich habe die Karosserien aber ohne weitere Änderungen fertiggestellt. Von innen kamen noch Scheiben drann. Später habe ich die Frontpartie einer Original PB170D abfotografiert und davon einen Aufkleber erstellt. Ist wesentlich besser geworden als der dämliche Aufkleber von Graupner.
 

Die technischen Daten:
 
Vorbild:  Kässbohrer PB 170 D 
Maßstab: etwa 1:12
Länge: 370mm
Breite: 305mm
Spurweite: 215mm
Kettenbreite: 90mm
Bodenfreiheit: 30mm
Gewicht: ca. 2,7kg
Untersetzung 1: 1:18
Untersetzung 2: 1:28
Motoren: 2 x Mabuchi 380S
Akku: 6 SubC - Zellen

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